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Jahresrundbrief 2010 (allgemein) |
Leipzig im Januar 2010 Liebe Albertiner, zum 20. Mal senden wir herzliche Grüße aus Leipzig zum Beginn Jahres 2010 an 201 Adressen. Es ist kaum zu glauben, dass es schon 20 Jahre her ist, dass Edith Lohmann an uns hier abgegeben hat und wir nun aus Leipzig informieren können. Es gibt in Leipzig wieder mehrere Anlässe weit zurück zu denken an unser Gymnasium mit dem damals schon sehr schönen Haus, das leider 1943 irreparabel zerstört wurde und die späteren Machthaber keine solche Schule mehr duldeten. Die Gedanken gehen deshalb zurück, weil der Zoo eine neue riesigeTropen-Halle direkt an der Pfaffendorfer Str. baut, wofür die damalige Fabrik abgetragen werden musste. Dafür wird auf unserem damaligen Schulgrundstück eine zweite Garage für den erwarteten hohen Besucheransturm gebaut. Am 26. September 2009 fand unser Schultreffen mit nur 18 Teilnehmern am angegebenen Ort statt. Helmut Klee war der älteste Teilnehmer, der 1942 zum Heeresdienst einberufen wurde, und erst 1945 wieder bis zum Abitur am Unterricht teilnehmen konnte. Nach der Begrüßung und der Übermittlung von Informationen über Mitschüler, die sich schriftlich gemeldet hatten, gedachten wir derjenigen, die im vergangenen Jahr verstorben waren: Karl-Friedrich Walter (1939), Peter Gerlach (1950), Siegfried Kuhr (gest. 1999, Abi 1930 im Thomas Gymn.), Prof. Dr. Wolfgang Bernhardt (1924), Karl Heinz Scheibe ( 1932), Dr. R. Straube (1928), Helmut Meigen (1949), Prof. (Pädiatrie) Dr. med. Johannes Oehme (1935). Der traditionellen Schweigeminute folgten einige Erläuterungen zu Siegfried Kuhr, dessen Tochter sich bei uns entschuldigte, dass sie den Jahresbrief nicht beachtet hatte und deshalb die Nachricht von seinem Ableben so spät kommt. Ich bitte deshalb wiederum, dass mir Todesfälle übermittelt werden, die durch die persönlichen Verbindungen bekannt geworden sind, damit wir auch diese in unsere Ehrung einbeziehen können. Es folgte ein lockeres Gespräch, an dem sich fast alle Teilnehmer beteiligten, über Eindrücke unserer damaligen Lehrer, über ihre Art des Unterrichtens und über ihre Haltung zu den Nazis. Dieses Gespräch war sehr sachlich und endete mit Erinnerungen an die Privat-Interessen der Lehrer und ihre Art der Darstellung ihrer Neigungen. Einen größeren Umfang nahm der Bericht über die Ergebnisse der Arbeit unserer Stiftung ein. Für die Ausschreibung des Schuljahres 2008/2009 in den drei bekannten Kategorien – Alte Sprachen, Geschichte und Philosophie (Religion/Ethik) gingen aus den 30 angeschriebenen Gymnasien leider nur drei Arbeiten (eine je Fach) ein. Im Fach Alte Sprachen entschieden wir uns für die Arbeit einer Schülerin des BIP Kreativitätsgymnasiums (eine private Einrichtung) zum Thema – „Trommelsprachen in Afrika“. Es ist eine fleißige Arbeit, die viel Einfühlungsvermögen für diese Aufgabe brauchte, die sie mit Unterstützung eines Professors bewältigte und dadurch für den Leser interessante Einblicke in diese uns Europäern eher unbekannte Art der Verständigung ermöglichte. Im Fach Geschichte lag uns eine Arbeit von einer Schülerin aus dem Gymnasium Brandis mit dem Thema – Wo sie das Volk meinen, da zählen die Frauen nicht mit; die Deutsche Frauenbewegung zwischen Anspruch und Wirklichkeit vor. Es ist nicht nur eine Aufarbeitung dieser Geschichte in Deutschland, sondern auch eine Art sanfter Kritik am Verlauf in Deutschland. Im Fach Ethik erhielten wir eine famose Leistung mit dem Thema – Doppelter Taktstrich – Palliative Musiktherapie als Sterbebegleitung. Die Schülerin aus dem Gustav-Hertz-Gymnasium hatte sich viele Tage in zwei verschiedenen Hospizen am Bett von Patienten verbracht und sich mit ihnen beschäftigt. Sie versuchte zu musizieren und beobachtete die Reaktionen und verglich diese am Ende mit anderen Darstellungen aus der Literatur. Hier lag uns eine Arbeit vor, die mit einem großen Zeitaufwand und mit großer Anteilnahme am Menschen erarbeitet wurde, aber ebenso die Menschenliebe spüren ließ. Alle drei Arbeiten wurden am 19. Juni 2009, anlässlich der von uns und der Deutschen Bank, in deren Historischen Sitzungssaal, ausgerichteten Feierstunde ausgezeichnet. Jeder Preisträger erhielt eine unsere Urkunde mit dem entsprechenden Eintrag darauf und eine Geldprämie. Umrahmt wurde diese Auszeichnung mit zwei Gesangstiteln- und einem Instrumentalstück von dem Quartett „VierTuos“, das uns bisher jedes Jahr zur Verfügung stand und bisher alle diese Feiern begleitet hat. Die turnusgemäße Wahl des Vorstandes erfolgte sodann und es ging ganz kurz, denn alle bisherigen Gewählten hatten sich entschieden wiederum zu kandidieren, so das Dr. Krone eine leichte Aufgabe hatte, die Wahl zu leiten und so kam das Wahlergebnis – einstimmig für die bisherigen Vertrauensträger nicht überraschend. Es fällt mir immer schwer um Spenden zu bitten, da es nicht jedem, der sich angesprochen fühlt, leicht fällt etwas abzugeben. Ich danke aber jedem Geber sehr herzlich! Ich tue es dennoch in diesem Jahr wieder, da sich die Zahl der Spender leider nicht erhöht hat; es ist bei 33 Stiftern resp. Zustiftern (also immer wieder die Gleichen) geblieben. Ich habe daher die Sorge, dass wir einmal diese Aufgabe, die wir uns gestellt hatten, um an die Bildungsart unseres Gymnasiums zu erinnern, nicht mehr leisten können und wir die Stiftung auflösen müssen. Wir stellen nicht unsere Person in den Vordergrund, sondern einzig und allein das Ansehen des ehemaligen König-Albert-Gymnasiums! Wir versichern erneut, dass diese Mittel nicht für Unkosten unseres Vereins, sondern ausschließlich für die Prämierung der Teilnehmer genutzt werden. Bei dem derzeitigen Zinsfluss für unsere Geldanlage ist die Prämierung kaum zu sichern. Deshalb wiederhole ich die Bitte. Ich bedanke mich sehr herzlich für alle eingegangenen Beträge! Peter Jugler hatte wieder eine Überraschung am Ende unseres Treffens, indem er einige Geschenke für die ständigen Betreiber von Vereinsarbeit und Veranstaltungs-Organisation verteilte. Es gab weitere Gespräche an den Tischen und Erinnerungen an diesen und jenen Mitschüler, die wir aus den Augen verloren haben. Froh und dankbar sind wir über jeden, der sich persönlich meldet. Das nächste Treffen wurde ebenfalls besprochen und so geben wir den neuen Termin bekannt und laden dazu alle wieder herzlich ein für Sonnabend, den 25. September 2010 ab 15.30 Uhr im Saal des Kath. Pfarrhauses Hoepnerstr. 17, 04157 Leipzig-Gohlis Anmeldungen bitte bis spätestens 18. September 2010 telefonisch, per Post oder per E-Mail an mich. Mit vielen herzlichen Grüßen in treuer Verbundenheit und mit sehr guten Wünschen für alle Bereiche unseres Lebens in unseren Altersgruppen für dieses Jahr verbleibe ich als Euer/Ihr Albert Bernhard |
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