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Jahresrundbrief 2009 (allgemein) |
Geschrieben von Albert Bernhard - Vorsitzender | |
Leipzig im Januar 2009 Liebe Albertiner, zum Jahresbeginn kommen zum 19. Mal herzliche Grüße aus Leipzig. Rückblickend auf das vergangene Jahr ist doch erwähnenswert, dass sich eine ganze Reihe ehemaliger Mitschüler bei mir telefonisch, schriftlich und auch elektronisch gemeldet haben. Es gibt bei allen doch hin und wieder Erinnerungen, die man schon vergessen glaubte. Da ich als einer der Jüngsten Früheres auch nur durch die Eltern und die älteren Brüder vermittelt bekommen habe, freue ich mich ganz besonders über solcherlei Begebenheiten. Es sind auch wieder Erinnerungsstücke aus dem Schulalltag übersandt worden, die ich recherchiere und mit entsprechenden Erklärungen dem Schulmuseum übergebe. Unser letztes Schultreffen fand am 27. September 2008 statt. Wir waren 25 Teilnehmer und hatten genügend Zeit uns über Vergangenes und Aktuelles auszutauschen. So war Johannes Hensel aus den USA anwesend, der seine Reisen durch Europa nutzte, um einige seiner Klassenkameraden zu treffen. Weiterhin waren zwei Damen anwesend, Dr. Annerose Neubert und Dr. Christina Jäger, die die Gaudig Schule besucht hatten und nunmehr ihre im 2. Weltkrieg gefallenen Brüder Karl-Ludwig Neubert und Walter Jäger aus unserem KAG vertraten. Die traditionelle Totenehrung der im Vorjahr verstorbenen Mitschüler erfolgte mit den Hinweisen auf die damalige Klassenstufe und die Jahrgänge mit einer Schweigeminute für: Joh. Lothar Markschies (1943), Dr. Hans Großmann (1944), Karl Opitz (1950), Dr. Wolfgang Kolditz (1938), Dr. Helmut Schulze (1943), Gefion Forderer (1948), Karl Friedrich (1939), Dr. Walter Flämig (Lehrer ab 1947). Dazu möchte ich bemerken, dass selten diese Nachrichten von den Angehörigen kommen, sondern von Freunden, die in Kontakt gestanden hatten. So kann es passieren, dass mancher durch uns nicht erfasst werden kann und somit in der Bekanntgabe fehlt. Deshalb bitte ich wiederum, dass mir Todesfälle übermittelt werden, die durch die persönlichen Verbindungen bekannt geworden sind, damit wir auch diese in unsere Ehrung einbeziehen können. Erfreulich war durch uns festzustellen, dass es wieder einmal einige Anfragen über ehem. Schüler des KAG gab. So kam eine Anfrage aus der Universität Bonn, die beinhaltete, dass nach unserem ehem. Mitschüler Georgios von Streit gesucht wurde, der unser KAG von 1884-1887 besuchte. Es gab zum Glück noch Unterlagen, die uns zur Antwort ausreichten. Dieser Herr Dr. von Streit war übrigens 1896 bei der 1. Olympiade der Neuzeit in Athen Attache` der Deutschen Mannschaft. Der Anfragende, H. Gillmeister aus Bonn hat inzwischen sein Buch über diese Olympischen Spiele herausgegeben. Ein Nachfahre der Familie Preuß erkundigte sich, von wann bis wann sein Großvater in unserem Gymnasium gelernt hatte. So konnte ich ihm 4 verschiedene Preuß zur Auswahl anbieten – August, Arthur (war Lehrer), Albin und Wolfgang. Ich weiß noch nicht für welchen er sich entschieden hat. Ganz aktuell war eine Mitteilung aus dem Ägyptologischen Museum in Leipzig: Das Institut für Ägyptologie hatte beschlossen den Gelehrten Georg Steindorf besonders zu ehren, der 40 Jahre (um die Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert) dieses Institut geleitet hatte. Das Institut sollte seinen Namen bekommen. Dazu war ein noch lebender Enkel aus den USA eingeladen worden. Dieser 85-jährige hieß Thomas Hemer und besuchte unser Gymnasium von 1933–1935. Der Austrag im Schülerbuch lautete „wahrscheinlich in eine Handelsschule“. Im Gespräch mit ihm nach der Enthüllung der Bronzetafel sagte er mir, dass seine Familie damals über Frankreich nach den USA ausgewandert ist (er verwendete die Vokabel „abgehauen“). Nun sucht er noch Klassenkameraden, jedoch haben wir aus dieser damaligen Klasse keinen einzigen in unserer Liste. Der nächste Teil unseres Berichtes befasste sich mit der Arbeit der Stiftung und mit den eingereichten Arbeiten des Jahrganges 2008. Es waren uns 9 Ausarbeitungen eingereicht worden, von denen vier nicht unseren Ansprüchen genügten, da es zwar gute Themenstellungen waren, jedoch war hierfür die knappe Form von Essays (zwei- bis 4-seitig) gewählt worden, die einem Vergleich mit den übrigen Arbeiten nicht standhalten konnten. Bei einer Arbeit handelte es sich um eine Übersetzung aus dem Lateinischen mit entsprechenden Erläuterungen; zwei Arbeiten hatten sehr interessante Themen zur Geschichte, vor allem die, die mit der Aussiedlung und Vertreibung der Donauschwaben befasst war; zwei sehr gute Arbeiten waren der Kategorie Philosophie, Religion, Ethik zuzuordnen. Diese beiden Arbeiten waren auch für uns als Jury hoch interessant. Es ging einmal um die „Gothik-Kultur im Zeichen des Satanismus?“ und um Islamische Mystik. Drei dieser Werke waren von Schülern des Gymnasiums St. Augustin Grimma, eine aus dem Gymnasium Engelsdorf und eine aus dem Gymnasium Wilhelm Ostwald aus Leipzig. Die vier nicht bewerteten Essays stammten von Schülern des Gymnasiums Brandis. Die ausgezeichneten Arbeiten sind auch auf unserer Internetseite nachzulesen. Die Feier der Auszeichnung fand im Historischen Sitzungssaal der Deutschen Bank Leipzig in wiederum sehr guter und feierlicher Atmosphäre statt. Zu dieser Feier war erstmalig der Leiter der Schulaufsichtsbehörde anwesend. Erstmalig war auch ein ordentlicher Redakteur der Leipziger Volkszeitung mit einem Fotografen dabei und es war am nächsten Tag ein ausführlicher Bericht zu lesen. Sorgen haben wir momentan wegen der finanziellen Seite der Stiftung. Die bisher gespendeten Gelder sind von uns bei der Deutschen Bank angelegt worden. Selbstverständlich sind wir kein Risiko einge- gangen, um die wertvollen Spenden nicht zu gefährden. Dennoch zeigt es sich, dass die bisherigen Spenden nicht immer ausreichen, um die guten Arbeiten entsprechend zu honorieren. Unser Dank gilt allen bisherigen Stiftern! Ich hatte schon mehrfach um weitere Spenden gebeten, jedoch sind die eingegangenen Summen relativ klein. Bisher gab es nur einen Albertiner mit einer fünfstelligen Summe, zwei vierstellig, 21 dreistellig, die anderen sind zweistellig. Insgesamt haben sich bisher 33 von derzeit 208 ehem. Albertinern an den Spenden beteiligt. Aus diesem Grund bitte ich jeden erneut zu überlegen, welche Summe er in guter Erinnerung an unser verehrtes Gymnasium zum weiteren Gelingen unserer jährlichen Wettbewerbe aufbringen kann. Wir versichern erneut, dass diese Mittel nicht für Unkosten unseres Vereins, sondern ausschließlich für die Prämierung der Teilnehmer genutzt werden. Einen philosophischen Nachschlag gab es noch von Helmut Klee, der uns in 10 Minuten einen Querschnitt durch das Thema Denken und Überdenken gab. Es gab gute Gespräche an den Tischen und Erinnerungen an diesen und jenen Mitschüler, die wir aus den Augen verloren haben. Froh und dankbar sind wir über jeden, der sich persönlich meldet. Das nächste Treffen wurde ebenfalls besprochen und so geben wir den neuen Termin bekannt und laden dazu alle wieder herzlich ein für Sonnabend, den 26. September 2009 ab 15.30 Uhr im Saal des Kath. Pfarrhauses Hoepnerstr. 17, 04157 Leipzig-Gohlis Es ist zugleich satzungsgemäße Hauptversammlung des Vereins, bei dem auch der Vorstand für die nächsten beiden Jahren gewählt wird. Anmeldungen bitte bis spätestens 19. September 2009 telefonisch, per Post oder per Diese E-Mail-Adresse ist gegen Spam-Bots geschützt, Sie müssen Javascript aktivieren, damit Sie es sehen können . Mit ganz herzlichen Grüßen der Verbundenheit und allen guten Wünschen für dieses Jahr verbleibe ich als Euer/Ihr Albert Bernhard |
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