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Teil 4: Die Proteste

Als Reaktion auf diese Beschlüsse kam es zu Protesten von Eltern, Schülern, Lehrern, und dem Bund der Albertiner.
Zunächst protestierten Eltern, die ihre Kinder in die 5. Klasse des König - Albert - Gymnasiums schicken wollten, es nun aber aufgrund der Untersagung vom Oberschulamt nicht durften, in Form eines Elternbegehrens (siehe Quelle11) mit der Hoffnung auf Zurücknahme dieser Entscheidung.

Die Elternvertreter des Gymnasiums protestierten u.a. mit einem Brief an das Oberschulamt Leipzig (siehe Quelle 13), in dem „entschieden gegen die inakzeptable Verfahrensweise ... bei der Zuweisung der Schüler für die Klassenstufe 5 des kommenden Schuljahres 1996/97“ protestiert und ein klärendes Gespräch gefordert wurde.

Im Zeitraum von einen Vierteljahr fanden ab dem 7.5.1996 jeden Dienstag von 17.00 Uhr bis 19.30 Uhr Mahnwachen vor dem Oberschulamt statt, um Passanten auf die Situation des König-Albert-Gymnasiums aufmerksam zu machen und Unterschriften gegen die Schließung zu sammeln.

Die Protestaktionen der Schüler begannen am 6.5.1996 mit einem Sitzstreik vor dem Lehrerzimmer (Quelle 14). Am selben Tag fand in der Nikolaikirche ein Friedensgebet mit etwa 300 Teilnehmern (Schüler, Lehrer, Eltern) statt, in dem für den Erhalt der Schule gebetet und gesungen wurde (Quellen 20 und Quelle 21).

Im Sommer 1996 wurde eine Umfrage unter den Schülern durchgeführt. 66% der Schüler wollten danach so lange wie nur möglich an der Schule bleiben. 70% der Schüler schätzten das Niveau der Schule als gut bis sehr gut ein und äußerten sich im wesentlichen auch positiv über das Schüler–Lehrer-Verhältnis sowie über das Verhältnis der Schüler untereinander. Auch die bewies wiederum das außergewöhnlich gute Schulklima am König-Albert-Gymnasium.

Die Lehrer nahmen am 3.3.1996 zu dem Planungsvorschlag Stellung (Quelle 16), worin sie zu bedenken gaben, dass das Gymnasium auf den Wunsch der Eltern gegründet wurde und die Fortführung dieses Traditionsgymnasiums, welches den einzigen Nobelpreisträger der Stadt Leipzig (Sir Bernard Katz)  zu seinen Schülern zählte, vorteilhaft für Leipzig sei.

Die Schulleitung unterrichtete die Eltern am 10.4.1996 in einem Schulleitungsbrief über die Situation und forderte sie gleichzeitig auf sich für den Erhalt der Schule zu engagieren.

Weiterhin versuchten Teile der Lehrerschaft die Schule durch die Überführung in die Trägerschaft der Katholischen Kirche zu retten. Dies wurde aber von einem großen Teil der Schüler und Lehrer nicht mitgetragen. So das diese Lösungsmöglichkeit aufgegeben wurde.

Der Lehrerrat gab sich schließlich geschlagen und beschränkte sich auf Schadensbegrenzung. So wurde schließlich ein Vorschlag (Quelle 18) ausgearbeitet, der die Fusion des König-Albert-Gymnasiums mit dem Leibniz-Gymnasium zu Beginn des Schuljahres 1997/1998 beinhaltete.

Der Bund der Albertiner versuchte auf politischer Ebene alles für eine Fortführung des Gymnasiums zu tun. Zunächst wurde das Gespräch mit Vertretern des Oberschulamtes gesucht, dies hatte allerdings keinen Erfolg. Den Vertretern des Bundes wurde lediglich mitgeteilt, „diese Schule muß weg“ (Herr Heeger) und daß es nichts zu bereden gäbe. Auch Wolfgang Tiefensee (zur Zeit Oberbürgermeister von Leipzig), damals für die Schulen in der Stadtverwaltung verantwortlich, war nicht bereit zugunsten des König-Albert-Gymnasiums zu intervenieren.

Des Weiteren wurden alle Fraktionen im Stadtrat angeschrieben und darum gebeten, sich auf der Grundlage der Bildungstradition, der Geschichte des Gymnasiums und der in der ganzen Welt verbreiteten hervorragenden Persönlichkeiten, einschließlich des einzigen Nobelpreisträgers aus Leipzig für eine Erhaltung der Schule einzusetzen. Allerdings beantworteten lediglich die CDU und die PDS dieses Schreiben.

Auch ein Gespräch mit dem sächsischen Bildungsminister brachte keinen Erfolg. Er zeigte sich zwar interessiert, wies jedoch darauf hin, dass er keinen Einzelbeschluss fassen könne, sondern die Angelegenheit Aufgabe der Stadt Leipzig sei.

Letztlich blieben also alle Proteste erfolglos.



 
 
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