Albert Bernhard, der am 25. August 2021 verstarb, ist uns allen als langjähriger Vorsitzender des Bundes der Albertiner e.V. und späterer Kuratoriumsvorsitzender der Stiftung in lebhafter Erinnerung. Er war über Jahrzehnte das Gesicht der Albertiner und das verbindende Element zwischen den verschiedenen Jahrgängen und Schulen. Er gründete nicht nur gemeinsam mit anderen Albertinern und dem Arbeitskreis christlicher Lehrer das neue König-Albert-Gymnasium, sondern kämpfte in dessen kurzer, wechselvoller Geschichte auch unermüdlich für den Erhalt der Schule. Nach der Auflösung des zweiten Gymnasiums motivierte er die ehemaligen Schüler zum Weitermachen im Sinne der Förderung humanistischer Bildung in Leipzig, hielt die Erinnerung an die Schule und ihre Schüler aufrecht und initiierte die Gründung der heutigen Stiftung mit, deren Kuratoriumsvorsitz er auch in hohem Alter bereitwillig übernahm. Am 14. Mai 2021 mussten wir zudem von unserem Hauptstifter, langjährigen Kurator und Ehrenkurator Dr. Hansjürgen Knoche Abschied nehmen. Er hat unsere Stiftung im Jahr 2002 ins Leben gerufen und großzügig unterstützt. Von Anfang an stand er uns mit seinem großen juristischen Fachwissen und seinen immensen praktischen Erfahrungen mit Rat und Tat zur Seite. Auch die spätere Umgestaltung in eine selbstständige Stiftung im Jahr 2015 wurde durch Hansjürgen Knoche angestoßen und wesentlich vorangetrieben.

Mit ihrem Tod verlieren wir zwei großartige Unterstützer und Freunde, deren Andenken wir in Ehren halten werden.  Wir werden die Stiftung in ihrem Sinne weiterführen.

Zur dauerhaften Erinnerung an beide haben wir uns mit einer Spende von 1000,- Euro am Projekt Bach-Wald, welches von unserem Mitschüler Prof. Dr. Michael Maul als Intendant des Bachfestes ins Leben gerufen wurde, beteiligt (www.bachfestleipzig.de/de/bachfest/ein-wald-f-r-bach). Zum Andenken an diese beiden prägenden Albertiner werden 333 Bäume am Störmthaler See gepflanzt. Auf einer Plakette wird auf unsere beiden Schulkammeraden und ihr Wirken für die Stiftung verwiesen. Bilder hierzu findet Ihr auf unserer Internetseite.

Daneben möchten wir eine weitere Idee realisieren, die sicher die Zustimmung und Begeisterung von Albert Bernhard und Hansjürgen Knoche gefunden hätte: Eine wissenschaftliche Arbeit, welche eine historisch fundierte Aufarbeitung der Geschichte der beiden König-Albert-Gymnasien in Form einer Schulchronik schafft. Hierfür möchten wir im universitären Umfeld werben und einen finanziellen Rahmen bieten, der eine solche Arbeit ermöglicht. Da wir eine solche Förderung mit den vorhandenen Mitteln jedoch allenfalls in sehr beschränktem Maße bewerkstelligen können, wären wir für Spenden zur Förderung dieses Anliegens sehr dankbar. Bitte gebt hierzu in der Überweisung den Zweck „Chronik“ an.

In diesem Jahr konnten wir unseren Schülerwettbewerb zum nunmehr bereits 19. Male durchführen, auch wenn wiederum coronabedingt keine Auszeichnungsfeier stattfinden konnte. Das im nächsten Jahr anstehende 20. Jubiläum des Preises hoffen wir wieder in einem angemessen feierlichen Rahmen begehen zu können. Auch wenn in diesem Jahr keine Arbeit in der Kategorie „Alte Sprachen“ eingereicht wurde, waren die Arbeiten in den übrigen Kategorien thematisch äußerst vielfältig und inhaltlich vielfach herausragend. Der Preis im Fachbereich Geschichte ging an eine Arbeit von Adrian Seiffert (Anton-Philipp-Reclam-Gymnasium Leipzig) mit dem Titel „Flucht und Vertreibung, Ankunft und Integration in Leipzig-Rückmarsdorf von 1945 bis in die 50er Jahre“. Diese beleuchtete ein wenig beachtetes Kapitel der Regionalgeschichte anhand von beeindruckenden Zeitzeugeninterviews und zeugte von einem außerordentlichen Engagement sowie hervorragendem Forschungsdesign und wissenschaftlichen Ausdrucksvermögen. Im Fachbereich Philosophie/Religion/Ethik wurde Lisa Kristin Kröger (BIP Kreativitätsgymnasium) für ihre Arbeit „Ethische Betrachtung menschlicher Keimbahneingriffe mittels CRISPR/Cas9 an Keimzellen“ ausgezeichnet. Diese überzeugte die Jury durch ihre intensive Beschäftigung mit den naturwissenschaftlichen Grundlagen von Keimbahneingriffen beim Menschen sowie der präzisen Analyse der in diesem Zusammenhang maßgeblichen ethischen Fragestellungen anhand der gängigen Prinzipien und Theorien.

Leider musste auch in diesem Jahr unser Jahrestreffen, wie auch alle Stammtische, aufgrund der Pandemie entfallen. Ich bitte Euch dafür um Verständnis und hoffe, dass wir uns dann im nächsten Jahr endlich wieder persönlich treffen können.

Abschließend möchte ich Euch noch auf die digitale Ausstellung "Revolution und Schule in Leipzig - Nur weil Demokratie draufsteht, ist nicht gleich Demokratie drin" (www.schule-und-revolution-in-leipzig.de) aufmerksam machen. Die Ausstellung, welche sich auch breit mit der Gründung und Schließung des neuen König-Albert-Gymnasiums beschäftigt, wurde von der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät der Universität Leipzig (Prof. Dr. Katrin Liebers) in Zusammenarbeit von der ehemaligen Direktorin des Schulmuseums Frau Elke Urban initiiert und vom Freistaat Sachsen finanziert.

Wir bedanken uns für alle Eure Unterstützung und Mithilfe im letzten Jahr und würden uns natürlich freuen, wenn Ihr uns und unsere Arbeit auch weiterhin durch Mithilfe oder Spenden unterstützen könnt!

Ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Start in ein hoffentlich normaleres Jahr 2022 wünscht Euch und Euren Familien im Namen von Vorstand und Kuratorium

Hartmut Krüger
Vorsitzender des Vorstands der Stiftung König-Albert-Gymnasium Leipzig